Über mich

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Fotos: Bob Sala

Ich glaube an den Wandel! Es gibt keine Wahrheit, kein wirkliches Ich, keine Erlösung: Alles fließt! Deshalb ist Theater mein Medium! Nicht nur, dass es Wandel ständig thematisiert und von mir verlangt, mich ständig neu zu erfinden und alle Ecken meiner Seele auszuleuchten. Die harte Arbeit neue Universen zu schaffen hat mich mehr als einmal zu Asche verbrannt und mich – ein Stückchen verwandelt – wieder auferstehen lassen!

Theater mache ich schon mein ganzes Leben. In meinem Gymnasium war ich teilweise in drei Theatergruppen gleichzeitig. Und um beurlaubt zu werden, wurde ich einfach so bleich, dass die Lehrer mich nach Hause geschickt haben. Das Studium habe ich geschmissen, weil ich meine Zeit in der Münchner freien Szene und in diversen Studentischen Theaterfestivals verbracht habe. Dort hatte ich auch mit „Der Knopfraum“ von Lars R. Krautschick mein Regiedebut.

2006 ging ich dann an die Schauspielschule Mainz, wo ich das Handwerk in vielen Facetten erlernte und begriff, dass es in der Kunst kein richtig und falsch gibt. In Mainz bin ich dann auch an den Verein für Kunst, Kommunikation & Design PENGLAND geraten. Dort inszenierte ich mein zweite Stück, „Geschlossene Gesellschaft“ von J.P. Sartre. Außerdem prägte die Atmosphäre der selbstständigen Verwirklichung eigener Visionen, der gegenseitigen Hilfe und der absoluten Toleranz meine Einstellung zur Kunst und Gesellschaft bis heute. Nach der Schauspielschule arbeitete ich als Schauspieler im Rhein-Main-Gebiet und im Pott. Außerdem hatte ich Jobs als Aktmodell, Sprecher, Walkingact, Regisseur, Schauspielcoach und Theaterpädagoge. Mich hat schon immer das gesamte Feld interessiert!

2010 kam ich dann ans bis dato kleinste Stadttheater Deutschlands: das Theater Aalen. Unter den Fittichen der Intendantin Katharina Kreuzhages lernte ich das harte Arbeiten im Dienst eines kleinen Theaters kennen. Und ich hatte die phantastische Möglichkeit Hamlet, Othello, Mephisto und andere große Rollen (auch in diversen Uraufführungen) zu spielen. Eine spannende, fröhliche Zeit voller fordernder Quests!

2013 machte Frau Kreuzhage den Schritt an ein größeres Theater: an die neugebauten Westfälischen Kammerspielen Paderborn. Große Teile des alten Teams folgten ihr. Dort erfuhr ich, was es bedeutet sich in einer unbekannten Stadt zu etablieren und um wieviel komplexer ein so großes soziales Arbeitsgebäude funktioniert. Außerdem fand ich eine kleine, aber sehr vielfältige Kulturszene vor, die sich immer besser organisiert. Und mit Abd in der Lyriker Lounge zweisprachig seine Gedichte vortragen, wärmt meine Seele! Paderborn ist fruchtbarer Boden!

Doch die Sehnsucht nach Freiheit wächst! Und es gibt noch so viel, das ich machen möchte! Neue Stücke und Formate erfinden und inszenieren, meine Stimme mit Massagen kombinieren oder doch einen autarken, multireligiösen Kulturtempel im Erdjurten-Dorf gründen? Es ist an der Zeit mich selbst wieder zu verwandeln. Möge meine Asche fruchtbarer Dünger für die verletzlichen Pflänzchen der Inspiration sein!